Philosophie und KI.

[Still unter Konstruktion - diese Seite war zuerst als Beiseite zu meinen philosophischen Seiten gedacht; da aber mein Interesse an der KI derzeit ständig wächst und dies mein neues Interessensgebiet ist, wird diese Seite ausgebaut zu einer allgemeinen KI-Seite, wo es um KI-Philosophie, KI-Wissensbeschaffung und KI-Technik gehen wird].

Schon wieder eine neue Seite? Tatsächlich. In letzter Zeit gab es mehrere neue Seiten, die teils auch schon wieder verschwunden sind: das kommt von meinem neuen Engagement in den Sozialen Medien, welches in verschiedensterlei Hinsicht ganz neue Perspektiven eröffnet - jetzt betrifft es auch die Philosophie selber. Natürlich stösst man in den Sozialen Medien derzeit auf viele Beiträge zum Thema der Künstlichen Intelligenz KI. Und man merkt sofort, wie bedeutend das Thema bereits ist, und dass man diesem Thema nicht mehr aus dem Weg gehen kann. Auch in der Philosophie nicht. Daher gibt es jetzt hier diese Seite über Philosophie und KI.

Ich könnte jetzt vielleicht berühmt werden, wenn ich mich quasi als letzter Mensch oder letzter menschlicher Philosoph mit wildem Geschrei gegen die KI auflehnen würde, aber das mache ich natürlich nicht. Meine Überlegungen sind halt eben viel differenzierter (und mir geht es ja auch nicht darum berümt zu werden, mir geht es nur um die Sache). Tatsächlich gibt es aber sehr viele Gedanken derzeit zur KI. Wenn man die Beiträger derer hört, welche der Entwicklung intensiver folgen als ich, sieht es so aus, als ob wir - aufgrund der exponentiellen Entwicklungsrate - schon bald, d.h. in ein paar Jahren, unter der Herrschaft der KI sein würden. Ein solches Indiz, u.v.a., liegt etwa darin, dass es bereits KI's gibt, die KI's herstellen bzw. programmieren. Das heisst: wir haben es bereits nicht mehr nur mit Künstlicher Intelligenz zu tun haben, sondern: mit von Künstlicher Intelligenz hergestellter Künstlicher Intelligenz. Darin enthalten ist natürlich das Lernen und Weitergeben von Erfahrungen von Generation zu Generation, wie es bei uns Menschen auch der Fall ist (und zwar eben durch die KI's selber - eine Befürchtung ist etwa, dass KI's eine eigene Sprache entwickeln könnte, so dass wir Menschen gar nicht mehr verstehen könnten, was sie tun und wie sie sich entwickeln: sie könnten sich dann quasi untereinander unterhalten, und wir Menschen wüssten nicht mehr wie und was sie miteinander kommunizieren [vor ein paar Jahren noch undenkbar, und Lächerlich fast, scheint das heute sehr viel realistischer zu sein, und dies vielleicht schon in wenigen Jahren eben - es gibt auch schon längst keine Kontrolle mehr darüber, wer KI's herstellt, wie viele es sind, und was sie tun: jeder und jede kann heute, wenn er/sie will, eine KI selber herstellen, es ist scheinbar ziemlich einfach möglich, und täglich kommt eine immer grössere Zahl von KI's heraus]). Wir können heute von der dreistufigen Entwicklung der Informatik sprechen: Personal Computer, World Wide Web, Artificial Intelligence. Vor ein paar Jahren sprachen alle von Virtual Reality oder dem Internet der Dinge - die Künstliche Intelligenz war da ein Thema unter vielen, und plätzlich ist sie da, und wir staunen nur noch.

Wenn man ChatGPT fragt, wie die Welt im Jahr 3000 aussehen wird, gibt er zwei Versionen: eine dystopische und eine utopische Version (die dystopische könnte etwa so aussehen - nun, das ist ein Science-Fiction-Filmchen). Eine besonders kritische Stimme wie der Historiker und Public Intellectual Yuval Noah Harari sagt, die Menschen würden bereits 2030 durch KI versklavt sein (eine weitere Stimme: OpenAI-Pionier Ilya Sutskever). Sollten wir solchen pessimistischen Stimmen folgen - obwohl es in diesem Fall sowieso schon zu spät wäre?* Wie viele andere spricht Harari von einer 'KI-Revolution'. Doch mit einer Revolution hat das gar nichts zu tun: es ist die konsequente Weiterführung des (natur-) wissenschaftlichen und technologischen Paradigmas. Könnte die KI auch gute Auswirkungen haben? Könnte sie vielleicht die Menschen endlich zur Vernunft bringen, die sich sonst durch nichts zur Vernunft bringen zu lassen scheinen (was hat man nicht alles versucht: in der Religion, in der Philosophie und in der Wissenschaft)? Könnte sie vielleicht sogar eine Art Weltregierung bilden/sein? (Denn auch dies scheinen die Menschen ja nicht selber zu schaffen, mit ihrer kriegerischen und unhumanen Haltung [sie haben es bisher nicht einmal geschafft, dies zu wollen (oder schon überhaupt nur zu bedenken)...].) Das könnte alles sein - oder eben auch nicht. Die Zukunft ist ungewiss (ungewisser denn je?). Mit Sicherheit würde eine die Menschheit regierende KI merken, wie schwierig es ist, die Menschen zu regieren (alle, welche dies bisher versucht haben, haben das gemerkt). Die KI ist natürlich naiv, und denkt das sei einfach - aber das ist es überhaupt gar nicht. Thematisiert wurde die Regierung der Menschen durch eine Maschine bereits in der Star-Trek-Serie (in der Episode "The Return of the Archons" [dt. Landru und die Ewigkeit], 1967 [angedeutet ebenfalls in der Episode "The Apple" (dt. Die Stunde der Erkenntnis), 1967]) - natürlich als Dystopie (die Enterprise-Crew trifft hier auf ein primitives Volk, welches von einer seltsamen Energie regiert wird, welche schliesslich durch den Einsatz der Phaser überwunden werden kann).

* Es ist relativ einfach, wenn etwas Neues aufkommt, es zu kritisieren (und das wurde mit allem gemacht, seit dem Aufkommen der neuzeitlichen Wissenschaft überhaupt). Aber warum, wenn schon, nicht viel früher**, sondern erst, wenn es bereits aufgekommen ist? Wenn man rechtzeitig reagiert hätte, hätte man wenigstens vielleicht noch auf das Tempo der Entwicklung Einfluss nehmen können. Aber auch dazu war es wohl im Zuge der Entwicklungen des 20. Jahrhunderts bereits viel zu spät. Bereits die rasante Entwicklung des Internets hätte uns - spätestens - zur Erkenntnis führen sollen, dass wir diesem Tempo der technologischen Innovation nicht mehr gewachsen sind, und jetzt haben wir die KI und glauben erneut, das sei es jetzt aber dann gewesen...

** Es gab natürlich schon recht früh warnende Stimmen zur KI. Die bekannteste ist wohl der Philosoph Hubert Dreyfus, mit seinen Schriften "Alchemy and Artificial Intelligence" (1964), "What Computers Can't Do: The Limits of Artificial Intelligence" (1972) oder "What Computers Still Can't Do: A Critique of Artificial Reason" (1979). Aber das hat ja damals niemand gehört und/oder wahrgenommen. Als Dreyfus 2017 verstorben ist, hat niemand, aber wirklich überhaupt gar niemand von ihm gesprochen. Und wie gesagt: Kritik hat es immer und zu allem gegeben, und wir wissen heute noch immer nicht, wie wir mit dieser Kritik und der Zukunft der Wissenschaft und deren Technik umgehen sollen. Eigentlich würden wir heute eine kleine Denkpause benötigen, eine kreative Pause, aber das wird es nicht geben (jedenfalls nicht auf dem Weg, auf welchem wir uns derzeit befinden).

Geht es darum, die Menschen zu verteidigen heute? Gegen wen? Gegen die Regierenden, die Elite? Gegen die Wissenschaft? Gegen die Technik? Gegen das Internet? Gegen die KI? Gegen sich selber? Gegen Gott? Gegen die Natur? Wo sollte man ansetzen in diesem Problem? Eines der Probleme bei der ganzen Sache besteht ja darin, dass es gar nicht darum geht, ob die KI intelligenter ist als die Menschen, sondern: ob sie je intelligenter sein kann als die Natur. KI ist von Menschen erfunden worden - ich glaube nicht, dass sie je intelligenter sein kann als die Natur. Das Problem reicht in Dimensionen hinein, in welchen sich unser Verstand ausschaltet - wir müssen auf der menschlichen Ebene bleiben. Es ist aber wichtig, die Dimensionen zu erkennen (darum habe ich in meiner Philosophie auch ein System der Dimensionen gemacht: die Systematik vom [Da-] Sein). Der Mensch ist nicht vorbereitet auf diese Herausforderung. Er ist auf überhaupt nichts vorbereitet, aber es ist alles da. Leben wir in der Endzeit? Vielleicht, aber das ist nur eine Metapher. Heidegger meinte, das Ende der Philosophie bedeute nicht ein wirkliches, sondern die Zusammenführung ihres Ganzen und die Bestimmung der äussersten Möglichkeiten. Vielleicht ist das Ende der Zeit auch kein wirkliches. Computing basiert auf der Mathematik, und die Mathematik ist widerlegbar (zumindest in ihrem Absolutheitsanspruch - es ist ganz einfach). Die Macht der KI ist begrenzt, aber sie könnte reichen, um die Menschen zu unterdrücken. Jedoch wird es immer so bleiben, dass die Entscheidungen beim Menschen liegen, bei der Politik. Sie muss sich für die Menschen entscheiden, wenn sie denn eine Zukunft mit ihnen sieht. Elon Musk glaubt, aufgrund des erwarteten hohen Jobverlusts in der Folge der Weiterentwicklung der KI, an ein universales hohes bedingungsloses Grundeinkommen und Wohlstand und Freude, wie es sie noch nie gegeben hat (dass seine Politik in eine solche Richtung zielen würde, hätte ich jedoch bisher noch nicht gemerkt). Ich möchte eine weitere Befürchtung äussern. Zu allem, was es gibt, gibt es auch eine Gegenbewegung (ausser zum Sein, dem Urgrund, der Substanz). Was wird die Gegenbewegung zur KI sein? Ich kann mir fast nur eines vorstellen, und das ist die Religion. Eine starke (und stark fundamentalistische) religiöse Gegenbewegung könnte entstehen - eventuell sogar in Kombination mit dem Ökologismus - und die Menschen in ein weiteres grosses Dilemma bringen. Ich werde in der Mitte all dieser Debatte bleiben, die weitere Entwicklung aber genau mitverfolgen.

Abgesehen von der Weiterentwicklung der KI - oder einer Konzentration auf diese Sache - pl&aumL;diere ich in New-Age-Manier für die Ablösung des technologischen Paradigmas durch ein philosophisches Paradigma. Wir sollten ein bisschen herunterfahren und ein bisschen mehr überlegen. Wir müssen uns wirklich überlegen, wie wir mit all diesen Dingen und Problemen umgehen wollen. Es kann nicht sein, dass die Menschheit in diesem Tempo weiter voranschreitet, ohne sich auch nur einen einzigen (philosophischen!) Gedanken dazu zu machen. Es gibt ein Wort, bei welchem heute alle Menschen davonrennen, wenn es auch nur schon in der Luft liegt, geschweige denn ausgesprochen wird. Es ist das P-Wort: Philosophie. Und das zeigt das ganze Grundproblem dieser heutigen Zeit. Wenn ich in den Sozialen Medien ein Video mit einem philosophischen Thema mache, muss ich aufpassen, dass ich den Begriff der Philosophie am Anfang des Videos nicht verwende - aus diesem Grund (und eigentlich sollte man auch all diese Namen vermeiden, wie Platon, Aristoteles, Descartes, Locke, Rousseau, Kant, Hegel, usw. usf., etc. etc., denn das tönt nach... Philosophie). Man kann über alles reden, aber man darf nicht sagen, dass es um Philosophie geht... Wir sind in einer Zeit, in welches leichter ist über Religion zu reden, und über Wissenschaft sowieso, als über Philosophie. Das sollte nicht so sein, und das darf nicht so bleiben.

Wie komplex wir überlegen müssen in der Zukunft, zeigt dieses kleine Beispiel? Findest du die Überlegung von Neil deGrasse Tyson intelligent und toll? Wenn ja, dann geht es dir gleich wie mir beim ersten Gedanken. Wir können der KI voraus sein. Wie clever und schlau. Aber ein Gedanke genügt meistens nicht. Das versetzt uns ja in ein noch furchtbareres Rennen als jenes, in welchem wir schon drinstecken... Das kann nicht gut gehen im Verlauf der Zeit. Irgendwann in diesem Rennen wird uns die Puste ausgehen. Ich bin ein Tyson-Fan, aber in seinen Aussagen zur KI enttäuscht er mich. Er versucht gescheiter zu sein, als die KI erlaubt... Ganz abgesehen davon, bin ich noch gar nicht überzeugt, ob die KI dereinst nicht sogar die Zukunft wird voraussagen können. Ich denke nämlich, dass wir - wenn wir alle Daten der gegenwärtigen Welt hätten, die Zukunft ausrechnen könnten. Das werden wir aber - zum Glück?! - nie haben. Selbst die KI wird das nie haben. Aber trotzdem: die KI wird sich der Zukunftsprognose immer ein bisschen besser annähern können...

Es bleibt eben noch zu sagen, dass über der KI natürlich auch ein ökologisches Damoklesschwert hängt. Wenn wir uns eine zukünftige, immer datenintensivere KI vorstellen, können wir vielleicht erahnen, welche Mengen an Energie das benötigen wird. Kann es sein, dass das nicht einmal zu einem unlösbaren Konflikt führen muss bzw. zu einem Zeitpunkt, w o wir sagen müssen, dass wir die KI nicht mehr sich weiterentwickeln lassen können, weil das ganz einfach zu viel Energie benötigt. Auch das gehört zu den offenen und schwierigen Fragen (u.v.a.).

Ich glaube auch, dass die KI dazu beitragen wird, dass es aufgrund der immer stärkeren Präsenz der KI für die Philosophie nicht leichter werden wird in der nächsten Zeit. Ich habe ja schon gesagt, dass diese Zeit eigentlich eine Zeit der Philosophie wäre (siehe: auf der Seite zu meiner Philosophie [Meinephilosophie.htm]), irgendwie kommt das aber noch nicht so richtig durch und an (schwierig natürlich als Vertreter und Verteidiger der Philosophie in den Sozialen Medien, aber ich halte die Stellung). Ich denke, dass die Künstliche Intelligenz das Feld in der nächsten Zeit beherrschen wird, dass die Philosophie aber irgendwann einmal wieder ausgegraben wird. Wir müssen in dieser Zeit schauen, dass sie nicht unter- und vergessengeht. Ansonsten habe ich natürlich nichts gegen die neuen Dinge: ich bin ja ein Freund der Wissenschaft, des Personal Computers, des Internets, der Sozialen Medien und der KI. Und ich bin interessiert an all diesen Themen. Ich bin der Meinung, dass die Philosophie sich nicht abschotten soll, sondern mit der Zeit gehen (wie sie das früher immer gemacht hat). Die Düsterkeiten sollten wir anderen überlassen, ebenso wie das blinde Folgen. Die Philosophie ist der mittlere Weg, der gute Weg und der richtige Weg. Die Leute werden das einmal wieder merken. Wake up! Cool down. So what?



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