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Die Wahlen in der Schweiz

Die Wahlen der Schweiz in ihrem historischen Zusammenhang, mit Statistiken von allen bisherigen Wahlen: Nationalratswahlen 1848-1917 (Majorz) und 1919-dato (Proporz).


Ein kleines politisches Statement

Politik aktuell. Die Ausgangslage ist für die Schweiz im 21. Jahrhundert anders als je zuvor. Bisher existierte sie in einem relativ geschützten europäischen Kontext (1648, 1815, 1972, 1999, 2004). Neu bewegt sie sich als blockfreies, kleines Land, mit relativ grossen wirtschaftlichen Ambitionen, in der momentan ziemlich verwickelten und verzwickten Weltpolitik - mit Kontrahenten, welche keine tiefere ethnische und/oder politische Verbindung mit der Schweiz haben. Dies ergibt eine relativ unsichere und undurchschaubare Situation derzeit. Meinen Vorschlag habe ich in meinem politischen Buch (2016)* gemacht: einen EU-Beitritt mit Sonderstatus (zum Schutz der Direkten Demokratie)**. Dies würde übrigens die Neutralität nicht tangieren, denn diese besteht nicht gegenüber kontinentalen Interessen und Organisationen (sondern alleine gegenüber einzelnen Nationen). (Die Schweiz ist und kann nicht neutral sein gegenüber Europa [weil sie ein Teil von Europa ist, selbst wenn sie nicht Mitglied der EU ist, oder sogar nur ein verbundenes, neutrales Mitglied wäre].)

* Ich habe das Buch an die Parteien geschickt und nehme an, dass es dort überall ausliegt und von den politischen Personen eingesehen werden kann.

** Falls die Schweiz irgendwann eine solche oder ähnliche Aktivität erwägt, würde ich mich anerbieten, diesbezüglich bei der EU vorzusprechen (ich denke, die Schweizer Politik wird irgendetwas [und hoffentlich etwas Gutes] selber hinkriegen - aber trotzdem [man muss oder sollte sich immer zur Verfügung stellen]). Warum sollte man die Direkte Demokratie überhaupt schützen? Ich sehe drei Hauptgründe: 1. Politphilosophisches und kulturhistorisches Interesse, 2. Urinteresse der Schweiz (Volksverbundenheit), 3. Multikulturalität Europas (auch bei den politischen Systemen).

Schweiz und Philosophie. Interessant (und das weiss niemand): immer, wenn in der Schweiz wichtige und entscheidende politische Dinge geschehen sind, in der Neuzeit, waren Philosophen daran beteiligt: Iselin/Helvetische Gesellschaft (Aufklärung), Troxler/Bundesstaat, Lange/Direkte Demokratie. Historisch kann man sogar auch auf einen Niklaus von Flüe verweisen (Neutralitätsbegründung). Aktuell, immer noch, auch die Weltschriftsteller Frisch und Dürrenmatt (dieser hat sogar Philosophie studiert, ist also nach heutigen Massstäben auch ein 'Philosoph'?). Die Philosophen und Philosophinnen wären also heute wieder gefragt - es gibt aber nur wenige, die sich politisch äussern und engagieren. (Vielleicht würde es zur heutigen Situation einen richtigen Philosophenstreit benötigen.)



Ferner. Ich erinnere an meinen Offenen Brief an den Bundesrat bezüglich der negativen Wahlbeteiligung seit den späteren 1970-er Jahren (2020). Die (Wahl- [und Stimm-]) Beteiligung ist in der (Direkten) Demokratie bedeutend. Die Leute sind in einer (Direkten) Demokratie angehalten, mitzudenken, mitzumachen, mitzulenken. Und deswegen ist diese Zahl (der Wahl- und Stimmbeteiligung) für mich relevant. Sie zeigt, ob die Menschen bereit sind, jederzeit einen minimalen Einsatz für die (Direkte) Demokratie zu leisten (alle Ausreden diesbezüglich, wie man sie zuweilen etwa in der NZZ lesen kann, sind für mich nichts wert: in einer solchen Frage gibt es keinerlei Wenn und Aber, sondern [wie bei den Wahlen selber] bloss die reine Zahl - da muss man nicht mehr darum herum diskutieren). Ich habe nichts gehört, dass der Bundesrat oder die Politik allgemein irgendetwas in die Wege geleitet hätte, um den miserablen Zustand zu verbessern. Das entspricht nach meiner Meinung einer sehr bedeutenden Verantwortungslosigkeit (anders kann ich dem leider nicht sagen - Konfuzius meinte einmal, es sei nicht schlimm, einen Fehler zu machen, aber schlimm sei es, diesen nicht zu korrigieren). Offizielle Wahlbeteiligung bei den letzten Schweizer Parlamentswahlen 2023: 46,6% (der Wahlberechtigten - d.h. 53,4% haben dieser Wahl und damit dem Parlament eine Absage erteilt [das ist einer Direkten Demokratie unwürdig]). Die Schweiz ist das Volk der Politik - wollt ihr das preisgeben?? Im Allgemeinen muss man sagen, dass es keine Begeisterung mehr für diese Demokratien gibt - die Menschen (im Westen) sind demokratiemüde, und das geht durchaus von der Politik selber aus. Sie ist langweilig geworden - wo ist der politische Duttweiler des 21. Jahrhunderts, der etwas riskiert, weil er etwas Positives gewinnen will (nicht bloss etwas verhindern, wie Blocher [das ist auf die Dauer ausgesprochen langweilig und öde, und die Leute spüren das])??



Was mir ebenfalls sehr am Herzen liegt, ist - bei allem Guten, was die Schweiz auch hat (und das ist sehr viel, im Vergleich) - ein Mobbinggesetz für die Schweiz. Mobbing ist in der Schweiz kein Tatbestand - und dies obwohl das schon das Hauptthema der alten Schweizerfilme war: von 'Es Dach überem Chopf' über die Gotthelf-Verfilmungen bis 'Dällebach Kari' (fast in jedem Film ging es u.a. oder v.a. um dieses Thema). Ich finde, dass man in diesem Bereich etwas tun muss (sowohl bezüglich des konkreten wie auch des strukturellen Mobbings). Die Schweiz ist mit ihren kleinen und engen Strukturen prädestiniert als Mobbingland - dem müsste man besser Rechnung tragen. Weiterhin für das Gute im Menschen und gegen alles Schlechte im Menschen (Arroganz, Ignoranz, Impertinenz, Inkompetenz, Korruption und Mobbing - ich glaube, dass das Böse, Schlechte und Falsche im Menschen v.a. durch die Strukturen kommt, in welchen Menschen leben, d.h. wenn man die Strukturen verändert, werden die Menschen besser; andererseits werden uns [vorab in den Medien] auch immer wieder Menschen, die in besseren Strukturen und Verhältnissen leben, als Beispiele hingestellt für gute Menschen [diese sagen dann aber nicht, dass es von den Strukturen und Verhältnissen kommt, sondern sie sagen, dass es von ihnen selber komme, so dass der Eindruck entsteht, dass sie überaus tolle Menschen aus sich selber heraus seien; daher u.a. bin ich für die Verbesserung der Strukturen und Verhältnisse in der Welt (wir sollten nicht von Dingen sprechen, die gar nicht sind, sondern jene Dinge anschauen, die tatsächlich sind, und wie sie sind, und warum sie so sind, wenn sie nicht gut sind)]).



Und dies... es ist Zeit an eine kleine Erinnerung an eine Petition (2003/2004) von einem gewissen Walter Hirt (selig) zu erinnern. Das Lebensziel dieses relativ bekannten Ökonomen, dessen Website seit einiger Zeit nicht mehr online ist, war die Verteidigung der Goldparität in der Schweiz. Die Goldbarität wurde 1971 von US-Präsident Nixon aufgehoben ('Nixon-Schock'); die Schweiz schloss sich dem 1973 an, als sie sich ihrerseits vom Bretton-Woods-System verabschiedete (seither explodierten die Staatsschulden weltweit). Die Petition wurde vom Parlament mit lapidaren Worten abgetan (wie der Nouss beim Hornussen - das ist auch der Grund, warum ich bisher noch keine Petition eingereicht habe zum Thema Wahlbeteiligung, notabene, sondern es bisher mit einem Offenen Brief an den Bundesrat bewenden liess [einen solchen kann man nämlich nicht ablehnen]). Die USA scheint derzeit massiv Gold zu kaufen - offenbar auch und v.a. von der Schweiz [siehe: Schweizer Gold fliesst verstärkt in die USA]). Dies vermutlich, weil man eine gr&oouml;ssere Dollar- bis Wirtschaftskrise aufziehen sieht. Oder will die USA sogar zur Goldparität zurückkehren? Das Gold stammt offenbar nicht aus den Schweizer Goldreserven, sondern von Schweizer Goldraffinerien (das gehört offenbar zu den neueren Geschäften der Schweiz, wie der Rohstoffhandel - 'Der Goldpreis steigt und die Golddrehscheibe Schweiz jubelt').



Ich sage immer, die Schweiz ist irgendetwas zwischen Hélvetius (Materialist, Sensualist) und Schweitzer (Humanist, Kulturphilosoph).




Nationalratswahlen 1848-1917 (Majorzwahlsystem [nach Sitzen]).

Jahr
Parteien
1848 (111)
FL 79, LM 11, KR 10, DL 6, ER 5.
1851 (120)
FL 78, LM 16, KR 16, ER 7, DL 3.
1854 (120)
FL 80, LM 16, KR 14, ER 6, DL 2 + [Andere] 2.
1857 (120)
FL 80, KR 20, LM 15, ER 5.
1860 (120)
FL 64, LM 37, KR 15, ER 3, DL 1.
1863 (128)
FL 59, LM 37, KR 21, DL 6, ER 5.
1866 (128)
FL 53, LM 39, KR 21, DL 11, ER 4.
1869 (128)
FL 56, LM 31, KR 23, DL 15, ER 3.
1872 (135)
FL 60, KR 30, LM 27, DL 15, ER 3.
1875 (135)
FL 63, KR 33, LM 22, DL 15, ER 2.
1878 (135)
FL 57, KR 37, LM 26, DL 10, ER 5.
1881 (145)
FL 75, KR 35, LM 22, DL 10, ER 3.
 
Jahr
Parteien
1884 (145)
FL 74, KR 37, LM 18, DL 15, ER 1.
1887 (145)
FL 73, KR 35, LM 19, DL 14, ER 4.
1890 (147)
FL 74, KR 35, LM 20, DL 15, ER 2, SD 1.
1893 (147)
FL 74, KR 29, LM 27, DL 16, SD 1.
1896 (147)
FL 86, KR 30, LM 21, DL 8, SD 2.
1899 (147)
FL 84, KR 32, LM 20, DL 7, SD 4.
1902 (167)
FL 100, KR 35, LM 20, SD 7, DL 4 + 1.
1905 (167)
FL 104, KR 35, LM 19, DL 6, SD 2 + 1.
1908 (167)
FL 105, KR 34, LM 16, SD 7, DL 5.
1911 (189)
FL 115, KR 38, SD 15, LM 14, DL 6 + 1.
1917 (189)
FL 103, KR 42, SD 20, LM 12, DL 7, BGB 4 + 1.
 

Legende, Gruppierungen. FL = Freisinnige Linke (Linke, Freisinn, Radikale, Radikaldemokraten), LM = Liberale Mitte (Mitte, Liberale, Liberaldemokraten), KR = Katholische Rechte (Katholisch-Konservative), ER = Evanglische Rechte (Evangelisch-Konservative), DL = Demokratische Linke (Extreme Linke, sozialpolitische Gruppen, Demokraten), SD = Sozialdemokraten, BGB = Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (eigentlich zuerst: Bernische Bauern- und Bürgerpartei, gegründet 1918: sollte in dieser Liste also noch nicht auftauchen; es handelt sich hier wahrscheinlich um Vorläufer der späteren BGB?). Man muss hier von 'Gruppierungen' sprechen, die eigentlichen Parteigründungen erfolgten erst im späteren 19. Jahrhundert: 1888 SPS*, 1894 FDP, 1894 KK (die spätere CVP), 1913 LPS, 1917 EVP, 1918 BGB (die spätere SVP). Die Liste stammt vom Bundesamt für Statistik BfS.

* Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz nennt sich eigentlich (oder neuerdings?) in der Abkürzung nur SP; ich bleibe aber vorerst einmal bei der ebenfalls gebräuchlichen und eigentlich korrekteren Bezeichnung SPS.

Wahlbeteiligung 1848-1917: zwischen 45-63%.


Parteienmässig dominierend war in der Phase der Majorzwahlen der Freisinn (heutige FDP), welcher auch mit sieben Bundesräten von sieben in den Bundesstaat 1848 startete (nachdem die [mehrheitlich] reformierten Freisinnigen den Sonderbundskrieg 1847 gegen die Katholischen gewonnen hatten). Die stärkste Opposition zum Freisinn bestand in jener Zeit durch die demokratische Bewegung. Diese brachte ihre direktdemokratischen Interessen durch, ohne eine Regierungspartei stellen zu können. Der Druck dieser demokratischen Bewegung führte zu Volksabstimmungen über direktdemokratische Institutionen, welche vom Volk angenommen wurden (1874 das Referendumsrecht und 1891 das Initiativrecht), und danach wuchs diese Bewegung nicht weiter an, während die anderen Gruppierungen nun die heutigen Parteien bildeten und in ihrem Namen den Begriff des Demokratischen führten (sie hatten also diese demokratische Bewegung adaptiert). Nach dieser Phase der Majorzwahlen hatte der Freisinn immer noch sechs von sieben Bundesratssitzen (der zweite katholisch-konservative Vertreter kam erst nach der Einführung der Proporzwahl). Etwas verwirrlich vielleicht aus heutiger Sicht, dass hier der Freisinn als links bezeichnet ist – die Unterscheidung war damals eher in Progressive ('links') und Konservative ('rechts'), und die Konservativen waren die Katholischen, während die Progressiven eben dem Freisinn entsprachen.

Die politische Rechte und Linke sind also keine fixen bzw. absoluten Grössen, sondern: sie sind zeit- und ortsabhängig. Noch komplizierter ist es, wenn wir von einem politischen Extremismus sprechen, denn solche Bewegungen lassen sich politisch eigentlich gar nicht einordnen in klassische Systeme, oder anders gesagt: an den Rändern verwischt sich dieses politische System, und die Extreme gleichen sich sogar in manchem: dies zeigte sich auch in den absolutistischen bzw. diktatorischen Systemen des 20. Jahrhunderts in gewissen europäischen Ländern; eine gewisse Ähnlichkeit von solchen Bewegungen ergibt sich alleine schon aus ihrem bedeutendsten Beweggrund: es sind im Grunde je extreme Protestbewegungen gegen ein aktuelles politisches System, welches sich aus dem Zusammenspiel von einer gemässigten Rechten und Linken heraus ergeben hat.

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Nationalratswahlen 1919-dato (Proporzwahlsystem [nach Prozenten und Sitzen]).

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Wahlsystem umgestellt vom früheren Majorz- zum Proporzsystem, nicht zuletzt wahrscheinlich aufgrund von sozialen Unruhen in der Schweiz (gipfelnd im Landesstreik 1918) – dabei werden zuerst Parteien gewählt, d.h. eigentlich politische Ideen bzw. Grundhaltungen, und dann werden die gewonnenen Mandate auf die Personen umgerechnet (beim Majorzsystem werden direkt die Personen gewählt). Ausschlaggebend für die Diskussion war eine Studie des Obwaldner (FDP-) Politikers Josef Durrer, welcher in den 1880-er Jahren aufzeigte, wie stark das Majorzsystem die Minderheiten benachteiligt.

Vom neuen Wahlsystem profitierten alle Parteien, ausser der bisherigen Hauptregierungspartei (FDP); das Schweizer Politsystem erlebte einen tiefgreifenden Wandel. Rudolf Minger (Gründer der BGB-Partei, in seiner bekannten Bierhübeli-Rede, 1917): "Unser Schweizervolk setzt sich aus verschiedenen Wirtschaftsgruppen zusammen. Diese letzten machen schon heute – und mit Recht – auf der ganzen Linie Anspruch auf angemessene Vertretung im Parlament. Dies wird beim Proporz noch viel scharfer zum Ausdruck kommen. Die Zusammenstellung des Parlaments wird eine andere werden. Eine Mehrheitspartei gibt's nicht mehr, sondern es wird der Weg der Verständigung zwischen den einzelnen Gruppen gesucht werden müssen."

1971 wurde ferner das Frauenstimmrecht eingeführt (die Schweiz ist damit eines der letzten europäischen Länder, in welchen dies geschehen ist - Erste: Finnland 1906, Norwegen 1913, Dänemark 1915 [früher dran war Australien/Ozeanien], ferner: Russland 1917, Deutschland 1918, Österreich 1920, USA 1920, Grossbritannien 1928, Spanien 1931, Brasilien 1932, Türkei 1934, Frankreich 1944, Israel 1944, Italien 1946, China 1949, Indien 1950, Griechenland 1952, Äthiopien 1955, Iran 1963 [kein Frauenstimmrecht bis heute: Saudi-Arabien (keine Wahlen), Vatikanstadt]; Letzte: Andorra 1970/1973, Schweiz 1971 [erst 1990 führte der letzte Schweizer Kanton das Frauenstimmrecht ein (Appenzell Innerrhoden - hier fiel 1990 noch ein negativer Entscheid bei der Landsgemeinde, der Beschluss wurde aber per Bundesgericht durchgesetzt; als erster Schweizer Kanton hatte der Kanton Waadt das Frauenstimmrecht 1959 eingeführt [vor der nationalen Einführung folgten auch: Neuenburg, Genf, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Tessin, Wallis, Luzern und Zürich])], Liechtenstein 1984).



Jahr
1
2
3
4
5 ff
1919 (189)
FDP 28,8 (63)
SPS 23,5 (41)
KK 21,0 (41)
BGB 15,3 (25)
LDS 3,8 (9), DP 2,0 (7), EVP 0,8 (1) + [Andere] 4,8 (2).
1922 (198)
FDP 28,3 (58)
SPS 23,3 (43)
KK 20,9 (44)
BGB 16,1 (35)
LDS 4,0 (10), DP 2,6 (3), KPS 1,8 (2), EVP 0,9 (1) + 2,1 (2).
1925 (198)
FDP 27,8 (59)
SPS 25,8 (49)
KK 20,9 (42)
BGB 15,3 (30)
LDS 4,1 (7), DP 2,2 (5), KPS 2,0 (3), EVP 0,9 (1) + 1,0 (2).
1928 (198)
FDP 27,4 (58)
SPS 27,4 (50)
KK 21,4 (46)
BGB 15,8 (31)
LDS 2,9 (6), DP 1,9 (3), KPS 1,8 (2), EVP 0,7 (1) + 0,7 (1).
1931 (187)
SPS 28,7 (49)
FDP 26,9 (52)
KK 21,4 (44)
BGB 15,3 (30)
LDS 2,8 (6), KPS 1,5 (2), DP 1,3 (2), EVP 1,0 (1) + 1,1 (1).
1935 (187)
SPS 28,0 (50)
FDP 23,7 (48)
KK 20,3 (42)
BGB 11,0 (21)
LdU 4,2 (7), LDS 3,3 (7), KPS 1,4 (2), DP 1,2 (4), EVP 0,7 (1) + 6,2 (5).
1939 (187)
SPS 25,9 (45)
FDP 20,8 (51)
KK 17,0 (43)
BGB 14,7 (22)
LdU 7,1 (9), DP 2,7 (4), KPS 2,6 (4), LDS 1,6 (6), EVP 0,9 (0) + 6,7 (3).
1943 (194)
SPS 28,6 (56)
FDP 22,5 (47)
KK 20,8 (43)
BGB 11,6 (22)
LdU 5,5 (5), DP 3,4 (6), LDS 3,2 (8), EVP 0,4 (1) + 4,0 (6).
1947 (194)
SPS 26,2 (48)
FDP 23,0 (52)
KK 21,2 (44)
BGB 12,1 (21)
PdA 5,1 (7), LdU 4,4 (8), LDS 3,2 (7), DP 2,9 (5), EVP 0,9 (1) + 1,0 (1).
1951 (196)
SPS 26,0 (49)
FDP 24,0 (51)
KK 22,5 (48)
BGB 12,6 (23)
LdU 5,1 (10), PdA 2,7 (5), LDS 2,6 (5), DP 2,2 (4), EVP 1,0 (1) + 1,3 (0).
1955 (196)
SPS 27,0 (53)
FDP 23,3 (50)
KK 23,2 (47)
BGB 12,1 (22)
LdU 5,5 (10), PdA 2,6 (4), LDS 2,2 (5), DP 2,1 (4), EVP 1,1 (1) + 0,9 (0).
1959 (196)
SPS 26,3 (51)
FDP 23,7 (51)
CVP 23,3 (47)
BGB 11,6 (23)
LdU 5,5 (10), PdA 2,7 (3), LDS 2,3 (5), DP 2,2 (4), EVP 1,4 (2) + 1,0 (0).
1963 (200)
SPS 26,6 (53)
FDP 24,0 (51)
CVP 23,4 (48)
BGB 11,4 (22)
LdU 5,0 (10), LDS 2,2 (6), PdA 2,2 (4), DP 1,8 (4), EVP 1,6 (2) + 1,8 (0).
1967 (200)
SPS 23,5 (50)
FDP 23,2 (49)
CVP 22,1 (45)
BGB 11,0 (21)
LdU 9,1 (16), PdA 2,9 (5), LDS 2,3 (6), EVP 1,6 (3), DP 1,4 (3), NA/Rep. 0,6 (1) + 2,3 (1).
1971 (200)
SPS 22,8 (46)
FDP 21,5 (49)
CVP 21,0 (44)
SVP 10,0 (21)
LdU 7,6 (13), NA/Rep. 7,2 (11), PdA 2,5 (5), EVP 2,2 (3), LPS 2,1 (6), DP 0,8 (2) + 2,3 (0).
1975 (200)
SPS 24,9 (55)
FDP 22,2 (47)
CVP 21,1 (46)
SVP 9,9 (21)
LdU 6,1 (11), NA/Rep. 5,5 (6), LPS 2,4 (6), PdA 2,4 (4), EVP 2,0 (3) + 3,5 (1).
1979 (200)
SPS 24,4 (51)
FDP 24,1 (51)
CVP 21,5 (44)
SVP 11,6 (23)
LdU 4,1 (8), LPS 2,8 (8), EVP 2,2 (3), PdA 2,1 (3), NA/Rep. 1,9 (3), GPS 0,6 (1) + 4,7 (5).
1983 (200)
FDP 23,3 (54)
SPS 22,8 (47)
CVP 20,6 (42)
SVP 11,1 (23)
LdU 4,0 (8), NA/Rep. 3,5 (5), LPS 2,8 (8), EVP 2,1 (3), GPS 1,7 (3), PdA 0,9 (1) + 7,2 (6).
1987 (200)
FDP 22,9 (51)
CVP 19,7 (42)
SPS 19,0 (41)
SVP 11,0 (25)
GPS 5,2 (9), LdU 4,2 (8), NA 3,0 (3), LPS 2,7 (9), AP 2,6 (2), EVP 1,9 (3), PdA 0,8 (1) + 7,0 (6).
1991 (200)
FDP 21,0 (44)
SPS 19,1 (41)
CVP 18,0 (35)
SVP 11,9 (25)
GPS 6,5 (14), AP 5,1 (8), SD 3,4 (5), LdU 3,0 (5), LPS 3,0 (10), EVP 1,9 (3), PdA 1,0 (2) + 6,1 (8).
1995 (200)
SPS 21,8 (54)
FDP 20,2 (45)
CVP 17,0 (34)
SVP 14,9 (29)
GPS 5,0 (8), FPS 4,0 (7), SD 3,1 (3), LPS 2,7 (7), LdU 1,8 (3), EVP 1,8 (2), PdA 1,2 (3) + 6,5 (5).
1999 (200)
SPS 22,5 (51)
SVP 22,5 (44)
FDP 19,9 (43)
CVP 15,8 (35)
GPS 5,0 (8), LPS 2,2 (6), EVP 1,8 (3), SD 1,8 (1), PdA 1,0 (3), LdU 0,7 (1) + 6,8 (5).
2003 (200)
SVP 26,7 (55)
SPS 23,3 (52)
FDP 17,3 (36)
CVP 14,4 (28)
GPS 7,6 (13), EVP 2,3 (3), LPS 2,2 (4), PdA 0,9 (2), SD 0,9 (1) + 4,4 (6).
2007 (200)
SVP 28,9 (62)
SPS 19,5 (43)
FDP 15,8 (31)
CVP 14,5 (31)
GPS 9,6 (20), EVP 2,4 (2), GLP 1,4 (3), LPS 1,9 (4), PdA 0,7 (1) + 5,1 (3).
2011 (200)
SVP 26,6 (54)
SPS 18,7 (46)
FDPL 15,1 (30)
CVP 12,3 (28)
GPS 8,4 (15), GLP 5,4 (12), BDP 5,4 (9), EVP 2,0 (2), PdA 0,5 (0) + 5,5 (4).
2015 (200)
SVP 29,4 (65)
SPS 18,8 (44)
FDPL 16,4 (33)
CVP 11,6 (28)
GPS 7,1 (10), GLP 4,6 (6), BDP 4,1 (8), EVP 1,9 (2), PdA-Sol 0,8 (1) + 5,3 (3).
2019 (200)
SVP 25,6 (53)
SPS 16,8 (39)
FDPL 15,1 (29)
GPS 13,2 (28)
CVP 11,4 (25), GLP 7,8 (16), BDP 2,4 (3), EVP 2,1 (3), Lega 0,8 (1), PdA 0,5 (1) + 4,3 (2).
2023 (200)
SVP 27,9 (62)
SPS 18,3 (41)
FDPL 14,3 (28)
Mitte 14,1 (29)
GPS 9,8 (23), GLP 7,6 (10), EVP 2,0 (2), EDU 1,2 (2), MCR 0,5 (2), Lega 0,6 (1) + 3,7 (0).

Legende, Parteien. BDP = Bürgerlich-Demokratische Partei, CVP = Christlichdemokratische Volkspartei (aka KK = Katholisch-Konservative, aka KCVPS [in den Wahlen zwischen 1959-1967 trat die Partei unter diesem Namen an: in der Tabelle als 'CVP' bezeichnet]), DM = Die Mitte (entstanden 2021 aus einer Fusion von CVP und BDP), DP = Demokratische Partei*, EVP = Evangelische Volkspartei, FDP = Freisinnig-Demokratische Partei (heute: 'FDP.Die Liberalen' [das ist der neue Parteiname nach der Fusion mit der LPS 2001]), FDPL = FDP.Die Liberalen, FPS = Freiheitspartei der Schweiz (aka AP = Autopartei, heute: auto-partei.ch), GB = Grünes Bündnis, GLP = Grün-Liberale Partei, GPS = Grüne Partei der Schweiz, KPS = Kommunistische Partei der Schweiz*, LdU = Landesring der Unabhängigen*, LPS = Liberale Partei der Schweiz* (aka LDS, LIDUS [in den Wahlen 1963 und 1967 trat die Partei unter diesem Namen an: in der Tabelle als 'LDS' bezeichnet]), Mitte = Die Mitte (entstanden aus einer Fusion von CVP und BDP, 2021), PdA = Partei der Arbeit, SD = Schweizer Demokraten (aka NA/Rep. = Nationale Aktion/Republikaner [diese beiden Gruppen sind anfangs gemeinsam, ab 1971 eigentlich aber getrennt aufgetreten: ich habe sie hier im Resultat trotzdem zusammengefasst]), SPS = Sozialdemokratische Partei der Schweiz, SVP = Schweizerische Volkspartei (aka BGB = Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei). Aus Platz- und Darstellungsgründen habe ich hier nicht ganz alle Parteien aufgeführt; die mit einem Sternchen [*] bezeichneten Parteien existieren nicht mehr.

Wahlbeteiligung (in Prozent). 1919: 80,4. – 1922: 76,4. – 1925: 76,8. – 1928: 78,8. – 1931: 78,8. – 1935: 78,3. – 1939: 74,3. – 1943: 70,0. – 1947: 72,4. – 1951: 71,2. – 1955: 70,1. – 1959: 68,5. – 1963: 66,1. – 1967: 65,7. – 1971: 56,9. – 1975: 52,4. – 1979: 48,0. – 1983: 48,9. – 1987: 46,5. – 1991: 46,0. – 1995: 42,2. – 1999: 43,3. – 2003: 45,2. – 2007: 48,3. – 2011: 48,5. – 2015: 48,5. – 2019: 45,1 – 2023: 46,6.

Das Ergebnis der Nationalratswahl wird oft herangezogen für die Angabe des Wähleranteils einer Partei – allerdings müsste man eigentlich auch die Ständeratswahl berücksichtigen – dort, d.h. in der anderen Kammer des Parlaments, sind die Mitte-Rechts-Parteien (FDP, CVP) deutlich stärker vertreten. Dasselbe gilt es zu sagen für die Exekutive der Kantonsregierungen; in den grösseren Städten wiederum dominieren heute die Linken und die Grünen. Derzeit ist also die SVP die stärkste Partei im Nationalrat, die FDP und die CVP sind die stärksten Parteien im Ständerat und in den Kantonen, während die SPS zusammen mit den Grünen die stärkste Partei in den Städten ist. Das ist einerseits zwar gut verteilt, andererseits aber auch recht konfliktträchtig. Auf jeden Fall aber (und das hat auch die Realpolitik in den letzten Jahren gezeigt) ist die Schweizer Politik nicht und nie mit einem einzigen Indikator (z.B. mit dem Wähleranteil im Nationalrat) zu begreifen, sondern: das ist ein sehr komplexes Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren und Indikatoren. Die Wahl der Bundesräte und der Bundesrichter wird von der Vereinigten Bundesversammlung (National- und Ständerat) vorgenommen.

Ständeratswahlen seit 1919 (Sitzverteilung, insgesamt 46 Sitze [pro Kanton: 2, pro Halbkanton: 1]). 1919 (44): FDP 23, CVP 17, LDS 2, DP 1, BGB 1. – 1922 (44): FDP 23, CVP 17, DP 1, LDS 1, SPS 1, BGB 1. – 1925 (44): FDP 21, CVP 18, SPS 2, DP 1, LDS 1, BGB 1. – 1928 (44): FDP 20, CVP 18, BGB 3, DP 1, LDS 1, übrige 1. – 1931 (44): FDP 19, CVP 18, BGB 3, SPS 2, LDS 1, übrige 1. – 1935 (44): CVP 19, FDP 15, SPS 3, BGB 3, LDS 2, übrige 2. – 1939 (44): CVP 18, FDP 14, BGB 4, SPS 3, LDS 2, übrige 3. – 1943 (44): CVP 19, FDP 12, SPS 5, BGB 4, DP 2, LDS 2. – 1947 (44): CVP 18, FDP 11, SPS 5, BGB 4, LDS 2, DP 2, übrige 2. – 1951 (44): CVP 18, FDP 12, SPS 4, LDS 3, BGB 3, DP 2, übrige 2. – 1955 (44): CVP 17, FDP 12, SPS 5, LDS 3, BGB 3, DP 2, übrige 2. – 1959 (44): CVP 18, FDP 14, BGB 4, LDS 3, DP 2, SPS 2, übrige 1. – 1963 (44): CVP 18, FDP 13, BGB 4, DP 3, LDS 3, SPS 3. - 1967 (44): CVP 18, FDP 14, DP 3, LDS 3, BGB 3, SPS 2, LdU 1. – 1971 (44): CVP 17, FDP 15, SVP 5, SPS 4, LPS 2, LdU 1. – 1975 (44): CVP 17, FDP 15, SPS 5, SVP 5, LdU 1, LPS 1. – 1979 (46 [neu mit Kanton Jura]): CVP 18, FDP 11, SPS 9, SVP 5, LPS 3. – 1983 (46): CVP 18, FDP 14, SPS 6, SVP 5, LPS 3. – 1987 (46): CVP 19, FDP 14, SPS 5, SVP 4, LPS 3, LdU 1. – 1991 (46): FDP 18, CVP 16, SVP 4, SPS 3, LPS 3, LdU 1, Lega 1. – 1995 (46): FDP 17, CVP 16, SPS 5, SVP 5, LPS 2, LdU 1. – 1999 (46): FDP 17, CVP 15, SVP 7, SPS 6, übrige 1. – 2003 (46): CVP 15, FDP 14, SPS 9, SVP 8. – 2007 (46): CVP 15, FDP 12, SPS 9, SVP 7, GPS 2, GLP 1. – 2011 (46): CVP 13, FDPL 11, SPS 11, SVP 5, GLP 2, GPS 2, BDP 1, Parteilos 1. – 2015 (46): CVP 13, FDPL 13, SPS 12, SVP 5, GPS 1, BDP 1, Parteilos 1. – 2019 (46): CVP 13, FDPL 12, SPS 9, SVP 6, GPS 5, Parteilos 1. – 2023 (46): Mitte 15, FDPL 11, SPS 9, SVP 6, GPS 3, GLP 1, MCR 1.

Legende, Parteien ohne Nationalratssitze: MCR = Mouvement Citoyens Romand.

P.S. Derzeit sieht es so aus, als müsste man ab der Wahl 2019 eine neue Rubrik eröffnen. Die Zeit von 1919-2015 wäre dann zu betiteln als die Zeit der vier (Bundesrats-) Parteien bzw. des Aufbaus und der Etablierung der klassischen 'Zauberformel'. Die neue Zeit wäre eine zunächst einmal völlig offene Zeit: man müsste die nächsten Jahre und Jahrzehnte abwarten, um zu sehen, in welche Richtung sich das nun genau entwickeln wird.

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