Deklaration zur heutigen Zeit und Philosophie.
Zur schwierigen politischen Weltlage.
Ich denke, die Leute möchten etwas dazu hören (von einem Public Philosopher - etwa in einer Zeit der schlimmer und brutaler werdenden Kriege [Ukraine, Gaza, Sudan], nach einer Art Miniapokalypse, wie ich das nenne, in den letzten zehn Jahren [2015-2024: Islamismus, Rechtsreaktion (Trump, Brexit), Klimademonstrationen (mit Greta Thunberg), Coronapandemie, Kriege [in der Ukraine und im Gazastreifen - mit schlimmen Strategien und ständig drohender Weltkriegsgefahr]). Die politischen Probleme sind gross heute (Superwaffen, Ökoproblem, Kulturverlust - um nur vielleicht die drei bedeutendsten Probleme zu nennen). Ich bin jetzt nicht derjenige, der hingeht und fragt: "Ist die KI unser 'neuer' Gott?" [Podcast mit Markus Gabriel, 2025], oder sagt: "In zwei Jahren verlieren wir unser Menschsein [wegen der KI (das ist das grösste Thema dieser Zeit)]!» [Live-Interview mit Gerald Hüther, 2025] - von zwei der bedeutendsten Public Intellectuals im deutssprachigen Raum derzeit, und beides Wissenschaftler, die sich und ihre Disziplin ernstnehmen, natürlich, oder so ähnliches, das ist der heutige erweiterte Medienstil, aber trotzdem). Die heutige Weltpolitik macht natürlich den Eindruck, als ob sie ihrer Sache überhaupt nicht mehr gewachsen ist. Müssen wir das im Einzelnen durchsehen? Es gibt vermutlich keine heutige Super- und/oder Weltmacht, die ihre Sache gut und richtig macht und keine grösseren Probleme in der Welt verursacht. Die Weltordnung ist akut bedroht, sowohl in den äusseren wie in den inneren Verhältnissen der Staaten. Mein Vorschlag ist daher sehr klar. Wir brauchen eine Weltregierung, um die Probleme (der Gegenwart und) der Zukunft zu lösen. Es ist mir aber auch klar, dass die heutige (Welt-) Politik noch überhaupt nicht dazu bereit zu sein scheint (der Buchtitel von Garry Davis: 'World Government: Ready or Not!', 1984) wirkt heute fast ein wenig sarkastisch (immerhin gab es damals noch einen Menschen, welcher sich das vorstellen konnte - nach dem Zweiten Weltkrieg war das ganz anders: da lief die Diskussion heiss, und viele Leute sprachen sich mehr oder weniger stark für eine Weltregierung aus, darunter sehr bedeutend auch etwa Albert Einstein - mit dem berühmtesten Zitat zu diesem Thema überhaupt: «Es gibt keine andere Rettung für die Zivilisation, oder auch nur für die Menschheit, als die Bildung einer Weltregierung. [...] Wenn der Gedanke der Weltregierung nicht realistisch ist, gibt es nur eine realistische Sicht unserer Zukunft: die allgemeine Zerstörung der Menschen durch Menschen.», 1947). Natürlich gibt es immer noch die Möglichkeit, dass sich die Nationen doch eines besseren besinnen und endlich anfangen zusammenzuarbeiten, statt gegeneinander (das Ökoproblem wäre ja der eigentliche Wecker dafür - die Menschheit ist als Gesamtes davon bedroht, und sie muss sich als Gesamtes dagegen wehren). Doch von einer besseren Zusammenarbeit zwischen den Nationen ist (auch) in dieser Zeit wenig bis gar nichts zu sehen. Daher sinne ich nicht mehr darüber nach, wie man denn dies verbessern könnte (sie hatten schon zu lange Zeit dafür), sondern ich plädiere direkt für eine Weltregierung (wie Einstein, Davis und Selassie). Ich bin in meiner politischen Philosophie für eine Weltregierung und für die (Direkte E-) Demokratie.
Und da sind wir auch schon beim zweiten politischen Punkt. Ist die Demokratie heute gefährdet? Natürlich ist sie gefährdet (sie ist immer gefährdet). Und warum ist sie gerade heute scheinbar besonders gefährdet? Weil sie immer noch weniger stabil ist, als wir eigentlich dachten. Neben den Demokratieverächtern und deren Methoden muss sich die Demokratie heute auch selber hinterfragen. Ich sehe verschiedene Problemfelder: 1. Die Ökonomie ist nicht demokratisch und setzt bei Bedarf die Politik ausser Kraft (die Ökonomie muss auch gar nicht per se demokratisch sein, aber sie muss sich in einer Demokratie der Demokratie unterstellen [die Politik hat eindeutig das Primat, denn sie hat die Verantwortung, wenngleich eine der Hauptaufgaben [wenn nicht die Hauptaufgabe] der Politik wiederum darin besteht, eine gut funktionierende Wirtschaft zu ermöglichen]), 2. Es findet keine demokratische Bildung in den Schulen statt (oder zu wenig - d.h. das Volk ist demokratisch relativ ungebildet), 3. Die Demokratie ist sich ihrer Schwächen noch immer zu wenig bewusst und behandelt sie zu wenig adäquat (sie kann Wohlfahrt schaffen, welche aber zu Dekadenz führen kann, wenn nicht der Willen zum Wahren und zum Guten aufrecht erhalten wird [merke: der Mensch ist sehr gut im Bebauen, leider aber nicht immer so gut im Bewahren), 4. Die demokratischen Errungenschaften sind wissenschaftlich noch nicht verankert worden. Und so kann irgendjemand kommen und sagen: die Demokratie ist wissenschaftlich gar nicht gesichert - man kann sie befürworten oder bestreiten. Ich sage: das kann man nicht. Das Volk will immer wieder die Souveränität (besonders ein Volk, welches sie schon gehabt hat, und wenn es diese nicht mehr hat, wird es diese zurückholen [es braucht aber einen grossen Effort, die Demokratie zurückzuholen, daher sollten wir sie schon erst gar nicht abgeben, an irgendwelche undemokratischen Kräfte - und Vorsicht: allzu viele allzu grobe Fehler darf sich selbst die Demokratie nicht erlauben, denn aller guten Dinge sind drei, aller schlechten aber auch]). Nichts ist für mich politisch klarer als dies. Das, was ich hier sage, das sage ich aus der Philosophie heraus - denn in der Philosophie ist die Demokratie verankert (besser als jede andere Staatsform, mittlerweilen [Hobbes (Gesellschaftsvertrag), Locke (Gesellschaftsvertrag, Gewaltentrennung, Volkssouveränität, Widerstandsrecht, Religionstoleranz), Montesquieu (Gewaltentrennung, Zweikammersystem), Rousseau (Gesellschaftsvertrag, Volkssouveränität), Condorcet (Abstimmungsverfahren), Lange (Direkte Demokratie) und viele andere]). Und solches können wir nur aus der Philosophie heraus sagen, was zeigt, wie bedeutend die Philosophie ist. Sogar die Wissenschaft der Politologie bzw. die Politikwissenschaft würde und könnte - in ihrem heutigen Verständnis - nicht einmal recht werten darüber, die Philosophie aber kann es. Ein Verlust der Demokratie für eine Zeit lang würde nur ein umso grösserer Sieg der Demokratie bei deren Rückkehr zur Folge haben. Daher ist mir langfristig nicht bange um die Demokratie. Die Demokratie ist (dank der grossen Bürgerrevolution) die Gewinnerin der politischen Geschichte - darüber kann es heute keinen Zweifel mehr geben. Demokratie ist natürlich mehr als nur der Wahlgang: sie ist auch Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - Gewaltentrennung, Vernehmlassung, Finanzausgleich. Demokratie findet im Volk statt, nicht bloss an der Urne. Ich kann mir in der Zukunft - vielleicht eher in einer ferneren Zukunft - evtl. jedoch auch eine Mischform zwischen Demokratie und Monarchie vorstellen. Allerdings müsste ein solcher König oder eine solche Königin ein demokratischer König oder eine demokratische Königin sein - geradezu der oberste Verteidiger und Verfechter bzw. die oberste Verteidigerin und Verfechterin der Demokratie (dementsprechend müssten die Rechte ausgestaltet sein und eingehalten werden). Wir müssen aufhören, gegen die Macht zu sein. Die Macht ist ein politisches Thema - wie auch das Recht. Wir müssen anfangen, für die gute Macht zu sein - und gegen die böse, schlechte, falsche Macht.
Die (ethischen) Probleme des spätmodernen Menschen.
Viele Leute verstehen das Geistige in der Philosophie heute noch immer nicht über das Soziologische (und also das Politische), sondern immer noch über das Psychologische (und also das Individuelle). Es geht dabei auch um die alte Frage, ob man - wenn man die Welt verbessern will - versuchen sollte, den Menschen von innen her zu verbessern, oder von aussen her (durch eine Verbesserung der Gesellschaft). Hierbei scheiden sich ein bisschen die Geister. Wenngleich eigentlich die Tradition von solidarisch zusammenlebenden Dorfgemeinschaften, welche so etwas wie die ursprüngliche gesellschaftliche Situation des Menschen bilden, noch viel älter (und logischer) ist, grösstenteils aber vergessen wurde, gibt es sicher auch eine alte und sehr bedeutende Tradition in der Ethik, beim Individuum anzusetzen. Einerseits aus politischen Gründen, andererseits aber auch aus religiösen, spirituellen und esoterischen Gründen. Vor allem jene Politik, welche eigentlich gar nicht wirklicher Politik entspricht, sondern nur reine Herrschaft ist (das heisst Regieren und Verwalten vor dem 18. Jahrhundert [abgesehen von einigen früheren Versuchen zur Demokratie, etwa in Athen oder Florenz]), tendidert dazu, den Individuen die volle Verantwortung zu geben, wenn etwas bei ihnen nicht gut läuft. Wenn sie nämlich der Gesellschaft die Verantwortung dafür geben würde, müsste sie sich ja letztlich selber anklagen (denn sie ist verantwortlich für die Gesellschaft). Das will sie natürlich nicht. Und so sagt man dann eben: man muss beim Individuum anfangen, wenn man die Welt verbessern will (frei nach Albert Kalonji, quasi, welcher es einmal klar und deutlich ausgesprochen hat: «Débrouillez-vous!»). Ebenso hat sich die Geistlichkeit - in der Religion, in der Spiritualität und in der Esoterik - darauf eingerichtet, auf das Individuum zu zielen. Die Geistlichen sagen auch nicht, man muss die Gesellschaft verbessern, sondern sie sagen auch: man muss das Individuum verbessern. Es ist eigentlich der gleiche Ansatz: das Individuum wird schuldig gesprochen. Der ganze Adel hat früher lange davon profitiert - bevor die Bürger die Wende eingeleitet haben. Sie haben gesagt: Wir gründen eine politische Gemeinschaft, welche auf den Grundsätzen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit beruht (in welcher also die Menschen füreinander verantwortlich sind, über die reinen Familienverhältnisse hinaus). Daraus haben die Industriellen dann aber den Freiheitsbegriff für sich beansprucht und die anderen Begriffe fallen gelassen (das nennt man heute: Libertarismus), was den Sozialismus auf den Plan gerufen hat. Ich finde es sehr schade, dass es immer noch viele Leute gibt, welche die soziale Entwicklung nicht erkennen können (und/oder wollen), ja es gibt sogar immer noch viele Menschen, welche die liberale Entwicklung noch nicht einmal erkennen können (und/oder wollen). Wenn alle das Liberale und das Soziale anerkennen würden, bräuchten wir nur noch die wahre Religion wiederzuerheben - wobei wir der alten Brüderlichkeit auch die neue Schwesterlichkeit beigesellen müssten - und schon wären wir in einer Art (bürgerlichem) Paradies.
Nun, das ist die eine Art der Überlegung, es gibt aber auch eine andere. Diese basiert darauf, dass der Einzelne - zumal in einer immer gottloseren Welt (der zunehmenden Ängste) - nicht (oder immer weniger) auf die Solidarität von anderen bauen kann, und diese Einsicht wirft das Individuum wieder auf sich selber und alleine zurück. Das ist das, was in der heutigen Enttäuschung über die Politik der letzten 125 Jahre geschieht (mit zwei Weltkriegen und vielen wirtschaftlichen und sozialen Krisen). Das scheint recht gefährlich zu sein: denn eine stark abnehmende Solidarität unterhöhlt letztlich die gesamte Menschenkultur. Das Individuum wird sich bewusst, dass wirklich es selber die ganze Verantwortung für sich alleine übernehmen muss. Damit ist es freilich letztlich überfordert und wieder politischen und geistlichen Angriffen aller Arten und Weisen ausgesetzt. Das ist eine schwierige, herausfordernde, ungelöste Situation des Individuums in der spätmodernen Gesellschaft. Reaktionäre Kräfte gehen heute sogar noch (weit) hinter die Einsicht von einem Gesellschaftsvertrag zurück, welchen sogar ein autokratischer Republikaner erfunden hat (Hobbes, im Angesicht von Cromwell, dem ersten bürgerlichen Herrscher der Neuzeit - das war der Zeitpunkt, als man den Staat an und für sich definieren musste). Der heutige Mensch hat nicht nur das Problem, dass die Gesellschaft ihm quasi entschwindet, sondern auch, dass er auf eine unfertige - im Sinn von: nicht zu Ende gedachte - und unfaire Ethik trifft. Wir kennen in der Ethik zwei grosse Sätze, welche diese ein bisschen charakterisieren, und das ist einerseits die Goldene Regel (von Konfuzius und Jesus - wie man sie in fast allen Religionen findet) und andererseits der Kategorische Imperativ (von Kant, in der reinen Philosophie). Vielleicht sagen uns schon die Bezeichnungen, dass es da nicht so ganz fair zu- und hergeht, sondern: dass da im Grunde etwas Goldenes von oben herab befohlen wird. Das heisst: das sind Regeln, welche für Wohlhabende sehr viel leichter zu befolgen sind als für Arme*, wenngleich sie eigentlich bloss je ein Ideal bedeuten, welches letztlich für niemanden erreichbar ist. Aber sie sind weiter weg von den Unteren als von den Oberen. Das heisst: es ist eine tendenziöse, herrschaftliche Ethik - was natürlich das Problem der gesamten Philosophie auch ist, mindestens bis ins 18. Jahrhundert, vermutlich aber noch weit darüber hinaus, bis heute. Die Armen und die Schwachen können vermutlich mit Kant ebenso wenig anfangen wie mit Nietzsche - eher vielleicht schon mit Marx, aber dann auch wiederum nicht mit den Varianten seiner Philosophie, wie sie sich realiter entwickelt haben. Das ist ja alles ein bisschen schwierig (heute - weil die Ideale inzwischen schon alle korrumpiert wurden und nur noch wenig Raum für eine positive, echte und schöne Phantasie bleibt). Ich halte an den ethischen Idealen fest, sage aber (zur Entlastung der Leute - und meiner selbst natürlich auch), dass es auch eine konkrete Lebensmoral gibt, die vermitteln kann und muss, zwischen dem Ideal und der Realität. Es ist grundsätzlich nicht schlecht, dass wir nach oben schauen, aber wir dürfen uns auch nicht daran aufhängen (ebenso, wie wir uns auch nicht hängenlassen dürfen - so sollten wir das vielleicht etwa sehen). Gegenüber heutigen Philosophien - wie etwa dem Antinatalismus - kommt dann die Religion wieder ins Spiel, denn: wenn das jetzt philosophische Weisheit sein soll (nach der ganzen negativistischen und pessimistischen Kulturkritik zuvor, die unsere heutige Zeit geformt hat), dann werden die Massen (zurecht) die Religion wieder vorziehen (obwohl wir weiterhin auf eine gerechte und faire Religion warten [denn sie legen alles aus, wie sie wollen, und nicht wie es eigentlich gemeint war]).
Die logische Frage nach der Wahrheit.
Wenn es in der Ethik und in der Politik um das Gute ging, dann geht es in der Logik und in der Systematik um das Wahre (bevor wir noch einmal in die tiefste Metaphysik eintauchen werden). Man hört ja heute immer öfter Begriffe wie Post Truth, Fake News oder Weak Thought - ein schwaches Denken heute kann sich im Zuge der Zeit nach der Wahrheit auch mal ein paar gefälschte Nachrichten erlauben. «I don't care!» (Richard Rorty - der Satz wird ihm von Rick Roderick in den Mund gelegt: ich weiss nicht, ob er ihn wirklich so gesagt hat; unbezweifelbar gehört er aber zu dieser modernen Gilde der Untergangsphilosophen, mit Schopenhauer, Nietzsche, Wittgenstein, Derrida, Rorty und wie sie alle heissen). Immer mehr Philosophen und Philosophinnen sagen, dass es keine Wahrheit geben würde - und in den Sozialen Medien gibt es fast nur noch solche. Wenn man da den Begriff der Wahrheit verwendet, wird gefragt: was denn für eine Wahrheit? So, als ob es schon klar und gesichert wäre, dass es keine Wahrheit gibt. Ich meine: geht es denn eigentlich noch? Dass man heute Philosophen und Philosophinnen erklären muss, dass es eine Wahrheit gibt, ist wirklich für mich das Allerallerletzte in dieser Welt von Arroganz, Ignoranz, Impertinenz, Inkompetenz, Korruption und Mobbing (also allem Schlechten in der Menschheit, wie ich es auch in den vielfältigsten Formen selber erlebt und gesehen habe). Offenbar sind sie durch Philosophien wie den Skeptizismus, den Stoizismus, den (modernen) Idealismus und den Individualismus (und auch den Existentialismus sowie den Kritizismus und den Analytizismus) so verwirrt worden, dass sie sich in irgendeinem Traumland befinden. Sie sind nicht mehr Freunde der Weisheit, sondern Freunde des Traumes - Freunde ihres (eigenen) Traumes, aber das ist nicht das, was die (antiken) Philosophen unter Weisheit verstanden haben. Wir brauchen eine (erneute) Renaissance der antiken (Natur-) Philosophie. Was ist Wahrheit? Wenn man einem anderen Menschen mit hundertprozentiger Sicherheit sagen kann, dass ihm der Fuss weh tut, wenn er ihn heftig anschlägt, so ist dies ein (wissenschaftlicher) Beweis für eine (objektive) Wahrheit. Es gibt meiner Meinung nach drei Ebenen der Wahrheit. Erstens den Skeptizismus, oder die Verneinungslehre, welche sagt, dass es keine Wahrheit gibt (das kann man nicht widerlegen, weil die Menschen verschiedene Auffassungen haben, aber man sah schon in der Antike, dass eine solche Einstellung nicht alltagstauglich ist), zweitens die Seinslehre (alles ist wahr, weil alles ist, was seiend ist - hier fehlt im Grunde aber das ethische und moralische Element [wie Kant grundsätzlich richtig anmerkte - ausser man bezieht das ein in eine komplexe Auffassung von Ontologie]), drittens die Ideenlehre (welche sagt, dass hinter allen Dingen, d.h. materiellen wie ideellen Dingen, Ideen dieser Dinge stehen, welche sagen, wie die Dinge sein sollen - und in diesem Ideenreich bestehen das Gute als der höchste Wert und die Gerechtigkeit als die höchste Tugend). Ich sehe die Wahrheit als eine Verbindung von diesen drei Aspekten - also: das Nein, das All und das Gute (nach Pyrrhon, Parmenides und Platon) (das Nein im Keller zu haben, quasi, bedeutet nicht, dass wir das nicht benötigen würden im Alltag, sondern nur, dass das Bauen vom Positiven in der Philosophie auf einem grundsätzlichen Ja beruht [interessant ist in diesem Zusammenhang ein Zitat - ausgerechnet - von Nietzsche: «Ich will irgendwann einmal nur noch ein Ja-sagender sein!» (Die fröhliche Wissenschaft)]). Jenseits der Welt, wie wir sie erfahren, haben wir einerseits die Wahrheit und andererseits die Logik. Die Wahrheit ist das, was die Welt wirklich ist, die Logik ist das, womit der Mensch die Welt auffasst bzw. aufzufassen versucht. Wenn wir recht haben, deckt sich die Wahrheit mit der bzw. unserer Logik, wenn wir nicht recht haben, tut sie das nicht. Wir unterschätzen heute die Logik sehr (und glauben, sie mit ein paar simplen pseudomathematischen Formalismen abtun zu können) - ganz anders als im Mittelalter übrigens, wo sie, als man auf dem Weg war zu den neuzeitlichen und modernen Wissenschaften, die bedeutendste philosophische Disziplin war. Die Logik und der Umgang damit werden entscheiden, ob die Menschen in der Welt eine Überlebenschance haben oder nicht (ich weiss: in der Bibel ist die Rede von der Ewigkeit der Menschen, aber trotzdem).
Philosophie in die Schulen !! Nur noch die Philosophie kann uns (d.h. die Menschheit) retten - wie sie das immer schon gemacht hat in der Kulturgeschichte (so bei der Heraushebung aus der dunklen Mythenwelt, bei der Bildung des Christus - wer nicht sieht, wieviel Philosophie in ihm steckt [westliche wie östliche], der kennt ihn nicht (ebenso wie jemand die Wissenschaft nicht kennt, wenn er nicht weiss, wieviel Philosophie in der Wissenschaft steckt, notabene) - oder in der Erweckung und Aufklärung der Neuzeit und deren Moderne). Und heute stehen wir wieder in einer grossen, epochalen Krise. Wer sollte uns diesmal retten... wenn nicht die (Welt-) Philosophie?? Es gibt kein Zurück, nur ein Vorwärts, und es ist immer wieder die Philosophie, die uns vorwärts bringt - ich muss dabei betonen, dass für mich die Religion, die Philosophie und die Wissenschaft auf der selben Ebene stehen, und dass es nach mir weder eine wissenschaftliche Philosophie noch eine philosophische Religion, und überhaupt nichts dergleichen (sondern: nur eine echte und wahre Religion und eine echte und wahre Philosophie und eine echte und wahre Wissenschaft - das ist sind die Grössen, mit denen wir rechnen müssen und die wir im Moment am Verlieren sind). Es ist wirklich auch so, dass sich die Welt für die kommende Zeit zusammenraufen, dass sie ihre Probleme überarbeiten und eine Basis für eine gemeinsame Zusammenarbeit schaffen muss. Es ist anders eigentlich gar nicht denkbar. Der Schweizer Theologe Hans Küng sprach von einem Weltethos, ich spreche vielmehr von einer Weltphilosophie. Es geht nicht nur um Verhaltensregeln, sondern um Grundansichten. Ich sage nicht, dass ich eine solche Weltphilosophie heute bereits liefern kann, aber es ist zumindest ein Ansatz dazu und ein Hinweis darauf (und natürlich spielt da die Naturansicht der alten Griechen eine sehr bedeutende und zentrale Rolle - das zeigt u.a. auch die bedeutende Rezeption in der christlichen und muslimischen Literatur des Mittelalters). Die Menschheit unterschätzt die Problematik ihrer heutigen Lage vollkommen. In den letzten Jahrzehnten, und im letzten Jahrhundert, hat sich die Welt dermassen gewandelt (Automobil, Flugzeug, Relativitäts- und Quantentheorie, Weltkriege, Atombombe, Atomkraftwerk, Computer, PC, Internet/Web, Smartphone, Robotik, KI [usw. usf., etc. etc.]), dass wir in Zukunft nicht weiter einfach bloss in den Tag hineinleben können - sondern wir müssen uns jetzt schon mal grundsätzlich überlegen, wie wir mit dieser Ausgangslage bzw. mit diesen Ausgangslagen umgehen wollen, mit dieser ganzen Veränderung in der Conditio humana, indem zur Längsachse zwischen Tier und Gott (vgl. Mirandola [wie es im Mittelalter gedacht wurde]) noch eine Querachse zwischen Mensch und Technik dazu gekommen ist (und dass das uns aus unserem eigenen Zentrum [wieder] herauslöst [in welches Mirandola uns per Gottes Willen noch gestellt hatte - auch dazu gibt es viele Fragen: wir merken, dass unser Bewusstsein sich verändert in dieser Zeit, aber wir begreifen es nicht]). Eigentlich ist das Paradigma seit über 400 Jahren dasselbe, nämlich das Wissenschaftsparadigma, aber besonders die Akzelerierung, die Globalisierung und die Digitalisierung haben natürlich das Leben und das Denken der Menschen in den letzten 125 Jahren stark verändert. Die Frage ist, ob wir die Zukunft (mit der Religion, der Philosophie und der Wissenschaft) überhaupt noch formen können, oder ob die Führung dem Menschen bereits entglitten ist (Stichwort: Technologische Singularität). Ich bin der Meinung, dass der Mensch weiterhin verantwortlich gemacht werden muss - und wenn dies der letzte Versuch in dieser Hinsicht sein sollte (in Zukunft wird es nämlich nicht einmal mehr klar erkennbar sein, ob und in welcher Art und Weise ein Philosoph oder eine Philosophin für ihr Werk die KI genutzt hat [d.h. wir können den Grad der transhumanistischen Verschmelzung nicht einmal mehr erkennen - und es geht da wirklich nicht nur um Fotos oder Videos, wie heute, oder um medizinische Unterstützung, sondern es geht um Religion, Philosophie und Wissenschaft: das lässt eben auch - wie ich, als grosser Verfechter des Humanismus, leider zugeben muss - Begriffe wie Übermensch (Nietzsche), Ende der Philosophie (Heidegger) oder Trans- und Posthumanismus in einem ganz neuen, anderen Licht erscheinen)]; ich kann heute sagen, dass ich zur letzten Generation der reinen Bücherphilosophen, denn so habe ich angefangen, noch vor der Zeit des Internets/Webs, ebenso gehöre, wie zur ersten Generation der KI-Philosophen).
Das System der Postmoderne Ontologie. Die bereits besprochenen drei Ebenen der Wahrheit stelle ich dem Ganzen voran, d.h. Verneinungslehre (Skeptizismus), Seinslehre und Ideenlehre. Am Grund und Boden jeglicher Philosophie liegt eben dieser unsägliche Skeptizismus, den man nicht brauchen kann, um etwas zu bauen, und in welchem auch ich natürlich nicht operiere (aber in diesem Sinn kann man doch sagen, dass es da so ein Nichts gibt, was es eigentlich nicht gibt [und mit dem man nichts anfangen kann; und weil man mit dem Nichts nichts anfangen kann, taugt es auch nicht als Urgrund der Philosophie]). Die Philosophie fängt dort an, wo etwas behauptet wird und auch tatsächlich ist (dabei geht es freilich um materielle wie immaterielle Dinge/Sachen). Den Urgrund des Seins setze ich jetzt hier in diesem Sinn einfach einmal voraus - das wird dann im letzten Kapitel noch einmal besprochen (wenn man nach dem Urgrund sucht, kann man meiner Meinung nach auf nichts anderes stossen als auf das Sein). Das Grundsystem meiner Philosophie - die Systematik vom (Da-) Sein, mit den Dimensionen vom (Da-) Sein, Leben, Glauben, (Nach-) Denken, Handeln (sowie Gut-Handeln und Nicht-Handeln) - spielt sich im Bereich der Seins- und der Ideenlehre ab. Man kann sagen, dass der Übergang von der Seins- zur Ideenlehre im Bereich des Lebens abspielt, also in der zweiten Dimension der Systematik gleichzeitig mit dem Übergang vom Dasein zum Bewusstsein (es gibt drei Seinsebenen: Sein, Dasein, Bewusstsein [und allenfalls Bewusstsein des Bewusstseins - was ich hier aber mal unter dem Begriff des Bewusstseins begreife]). Der Bereich der Seinslehre und jener der Ideenlehre überschneidet sich jedoch: es ist weder so, dass es in der Ideenlehre kein Sein gibt, noch dass es im Bereich der Seinslehre keine Ideen gibt: beide Lehren zielen auf alles, jedoch ist das Sein eher am Anfang anzusiedeln (und von diesem her zu begreifen) und die Idee eher am Ende (und von diesem her zu begreifen - so muss man das verstehen). Die interessanteste der Systematik ist die erste: das (Da-) Sein. Hier findet sich nämlich sowohl das metaphysische Sein wie auch das reale Dasein. Den Übergang habe ich beschrieben in einem Untersystem, welches ich Einfache Erkenntnis der zweifachen Dreifachheit nenne. Diese beschreibt erstens den Übergang vom (metaphysischen/philosophischen) Sein zur (wissenschaftstheoretischen) Raum-Zeit im Dasein durch Wirkung, zweitens den Übergang von der (wissenschaftstheoretischen) Raum-Zeit im Dasein zur Materie-Feld-Energie-Struktur im Bewusstsein (auch hier: diese Struktur liegt allen Dingen zugrunde, sie tritt aber im menschlichen Bewusstsein besonders hervor, eben im Bewusstsein selber [und erst recht im Bewusstsein des Bewusstseins, oder anders gesagt: wir können die grundsätzliche Feldstruktur der Realität nicht erkennen, wenn wir nicht das Feld des Bewusstseins erkannt haben, und vermutlich stehen die Überlegungen von Hegel zum Bewusstsein 1807 in einem bedeutenden Zusammenhang mit der Behauptung des Feldes von Faraday 1831 (im selben Jahrhundert kamen auch die Erwägungen zum Unbewussten auf, von Carus 1846 und Hartmann 1869: das habe ich noch nicht erforscht, aber trotzdem - es sind v.a. solche und ähnliche Zusammenhänge, welche uns die Ideen- und die Philosophiegeschichte erklären: Philosophie ist in erster Linie Philosophiegeschichte)]). Schliesslich liegt dem allem in dieser ersten Dimension auch noch die Erkenntnis eines Urprozess von Sein-Gott-Schöpfung-Natur-Welt zugrunde; auch hierin ist der Übergang vom Sein ins Dasein beschrieben, quasi mit der Lupe betrachtet (man kann das theistisch oder atheistisch behaupten - dieser Prozess ohne die Gottesvorstellung würde sich einfach in Sein-Natur-Welt erschöpfen; verschiedene Philosophen haben gezeigt, dass die Begriffe im Urprozess austauschbar sind [Thomas von Aquino: Gott ist Sein, Spinoza: Gott oder Natur, oder auch Parmenides eben: Das Sein ist das Ganze] - das müsste man freilich sehr genau erklären und differenzieren, damit das alle verstehen können [aber ich lasse das einmal hier so stehen]). Und wozu benötigen wir eigentlich überhaupt eine Erklärung für die Entstehung der Welt? Eigentlich nur aus einem Grund: um am andere Ende der Ewigkeit die Ziele zu setzen, die nämlich sonst in der Luft hängen würden. Wenn wir irgendwelche Ziele behaupten, werden alles sagen: ja aber, das hängt doch ohne irgendeinen Zusammenhang in der Luft. Wenn wir aber sagen können: nein, wir können das erklären: vom Grundaufbau der Welt her, in einer Systematik, welche bis zu den ewigen Menschheitszielen führt: der Sozialgerechtigkeit und der Umweltverträglichkeit, in Verbindung mit der Wirtschaftsproduktivität - letztlich aber auch unabhängig von dieser (dies alles auf der fünften und letzten Ebene der fünften und letzten Dimension des Systems [wie es beschrieben ist in meinem ersten Buch "Postmoderne Ontologie", 2003]) - dann hat doch das eine viel relevantere Bedeutung. Das heisst (für die Menschheit): ohne (klaren) Urgrund kein (sinnvolles End-) Ziel.
Vom Sein, vom Wahren und vom Guten. Dies kann man vielleicht als die drei Hauptbegriffe meiner Philosophie bezeichnen (oder der Philosophie überhaupt). Tauchen wir nun zunächst einmal ein in die Ideenlehre Platons. Denn sie ist der Schlüssel zum Verständnis des Geistigen. Platon sagt, dass unsere Erfahrungswelt nur eine Schattenwelt sei, und dass es dahinter ein Reich der Ideen gibt (das meint nicht Gedanken in unserem heutigen Sinn, sondern: Auffassungen des Idealen). Die oberste Idee in diesem Ideenreich ist die Idee des Guten. Sie bildet das Licht, in welchem die Ideen in Wahrheit betrachtet werden können. Die Ideen zeigen uns, was die Dinge im Guten und Wahren eigentlich sein sollen. Das Wahre ist in dieser Ideenlehre identisch mit dem Guten. Denn die Ideen zeigen auch das Wahre. Die Wahrheit entspricht also nach Platon den Ideen hinter den Dingen. Es ist damit gesagt, dass es sich bei diesem Ideenreich um ein eigentliches Jenseits handelt: um eine jenseitige Welt hinter der diesseitigen Erscheinung. Ganz ähnlich ist es ja auch in den Religionen, wo Gott (monotheistisch) oder die Götter (polytheistisch) das oberste Gut(e) bilden (was weder bedeuten soll, dass Gott für die Gläubigen nur eine Idee ist [nach unserer heutigen Auffassung], noch dass Gott für die Gläubigen eine bloss moralische Funktion hat [dito]). Wir können annehmen, dass Platon seine Ideenlehre aus den Religionen heraus entwickelt hat. Handelt es sich dabei aber nicht um eine Verkehrung der Realität? Beschreibt Platon nicht das Ideale als das Reale (und das Reale als ein Unbedeutendes)? Es handelt sich hier um eines der Paradoxien in der antiken Philosophie, welche die heutige pseudowissenschaftliche Philosophie zu vermeiden sucht. Eine Antwort darauf gibt uns die Wissenschaft von Aristoteles. Im Vergleich der Beiden wird Platon als Idealist bezeichnet, Aristoteles als Realist. Was Aristoteles nun machte, ist eigentlich nichts anderes, als der Versuch, möglichst viel vom Jenseitigen ins Diesseitige zu holen - durch Wissenschaft, d.h. durch die wissenschaftliche Erforschung quasi der Ideen hinter den Dingen. Dies führt uns weg vom platonischen und religiösen Idealismus, direkt in die Neuzeit und deren Moderne, und schliesslich in unsere spätmoderne Zeit. Die doppelte Realität bleibt letztlich auch in der Wissenschaft vorhanden, denn Wissen ist sowohl dasjenige, was wir wissen, wie auch dasjenige, was wir (noch) nicht wissen. Wir müssen trotz aller Wissenschaft, nach rund 400 Jahren zugeben, dass es immer noch viel gibt, was wir nicht wissen, was aber trotzdem eine Wirksamkeit zu haben scheint (sonst würden wir es ja nicht wissen wollen - das betrifft u.a. die ganzen sogenannten letzten Fragen). Durch die Wissenschaft hat es nun einen Gegensatz gegeben zwischen dem Wahren und dem Guten - das Gute steckt im Idealismus, das Wahre im Realismus (so sehen wir das heute - wir: welche die Realität vom Diesseits her anschauen). Petrarca meinte am Anfang der Renaissance noch, dass es besser sei, das Gute zu wollen, als das Wahre zu erkennen. Die Wissenschaft ist dann aber den anderen Weg gegangen - und das erklärt die ganze Diskrepanz zwischen der alten Zeit (Antike/Mittelalter) und der neuen Zeit (Neuzeit/Moderne). Und da wir den Idealismus immer weiter ausgeschaltet haben (seinem kurzen Comeback im Deutschen Idealismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Trotz), mit unserer Wissenschaft, haben wir nun ein Realitätsproblem, quasi, welches sich in den ganzen (anfangs angesprochenen) Problemen dieser Zeit zeigt. Wir leben in einer übersteigerten Realität (die notabene ihrerseits ein neues Jenseits schafft, mit der Virtual Reality). Die Postmoderne verlangt von uns einen besseren Ausgleich zwischen dem Realen und dem Idealen. [Mehr folgt.]
Das Sein als (philosophischer) Urgrund. [Mehr folgt.]
Anmerkung: Das ist nun so etwa der Ort, wo ich hinwollte, bereits mit meinem ersten Buch: dass ich das alles - was da so ganz grundsätzlich in meinem Sinn ist - so gut und kurz und knapp beschreiben kann. Denn eigentlich wollte ich ein philosophisches Buch schreiben und mein philosophisches Projekt dann ad acta legen, doch das hat damals eben noch lange nicht ausgereicht, sondern es waren viele weitere Efforts nötig bis zum heutigen Tag. Insgesamt hat das philosophische Projekt für die Postmoderne Ontologie nun rund 30 Jahre gebraucht, aber der grosse Aufwand hat sich gelohnt, und ich kann nun etwas präsentieren, was Sinn macht und verstanden werden kann. Natürlich hätte ich im Rückblick alles ganz anders gemacht und alles ganz anders geschrieben, aber man hat nur eine Chance in einem solch grossen Projekt zu bestehen - es gibt keinen Vorlauf und keine Übung dafür, und niemand kann erwarten, dass dies in dieser Zeit und unter diesen Umständen alles so leicht und einfach sein konnte. Relativ ist interessant ist die Tatsache, dass ich die Ziele erst in der letzten Phase des Projekts als solche erkannt habe (das hat sich langsam entwickelt etwa in den letzten acht Jahren), obwohl ich sie bereits in meinem ersten Buch als solche gesetzt hatte. Ich wusste aber damals selber noch nicht, dass die Menschheit überhaupt Ziele braucht, und dass sie ja da schon schwarz auf weiss standen. Hätte ich von Anfang an das Ziel erkannt, hätte ich viel zielstrebiger darauf zugehen können, allerdings ist es auch möglich, dass einiges, was vielleicht auch bedeutend ist, auf dem Weg liegengeblieben wäre - man muss es eben nehmen, wie es eben ist. Ich habe auch schon gehört (von einem Universit&aumL;tsphilosophen), dass meine Erkenntnis einfach und dünn seien (das bezog sich nicht auf die gesamte Philosophie, sondern bloss auf eine bestimmte Erkenntnis, aber trotzdem). Das stimmt natürlich erstens überhaupt nicht, und zweitens besteht die Philosophie ja gerade darin, das Komplexe der Welt einfach und sinnvoll zu erklären - und wer die Philosophiegeschichte ein bisschen kennt, der weiss, dass die grössten Ideen der Philosophen und Philosophinnen nicht selten sehr einfache Erkenntnisse waren (nur ist erstens eben vorher niemand draufgekommen [und offenbar ist das eben auch gar nicht so einfach, wie manche sagen oder tun], und zweitens kommt es dann v.a. auch auf die Begründungen und die Zusammenhänge in einem philosophischen System an [hier hat sich das Bauen eines philosophischen Systems - in beträchtlicher Tiefe/Höhe und Breite/Weite - als meine hauptsächliche philosophische Stärke erwiesen, und das habe ich auch irgendwie von Anfang an schon gemerkt, sonst hätte ich mich niemals auf dieses schwierige Abenteuer eingelassen]).
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